Kulturverein Alte Mosterei Eden e.V.
 


Mühsames Erinnern.

Freitag, 05.07.2024, 11:45 Uhr


(Podiumsdiskussion mit: Christian Becker (Stadtarchivar), Martin Bennis (Architekt), Frédéric Bonnesoeur (Historiker), Björn Lüttmann (MdL, SPD), Prof. Dr. Günter Morsch (ehem. Gedenkstättenleiter), Frank Tietsche (Städt. Bauausschuss, Linke)
// Moderation: Anke Burmeister (Journalistin, rbb)
// Präsentation: M. Bennis (Architekt))


In der Nacht zum 10. Juli 1934 wurde Erich Mühsam im KZ Oranienburg ermordet: Das ist jetzt 90 Jahre her, Oranienburg hat seitdem drei unterschiedliche gesellschaftliche Systeme erlebt.
Oranienburg, die Stadt, in der im März 1933 das erste KZ Preußens entstand. Auf einem ehemaligen Brauereigelände mitten in der Innenstadt waren mindestens 3.000 Menschen inhaftiert, meist politische Gegner der Nationalsozialisten aus Berlin und Umgebung, mindestens 16 Häftlinge kamen ums Leben. Darunter auch der anarchistische Schriftsteller Erich Mühsam.
Im Krieg wurden die Gebäude zerstört und bis auf eine Brandmauer abgetragen. Heute umrahmen ein Supermarkt und ein Wohnheim für die Polizeischule diese Mauer, eine Bronzetafel, eine Bank direkt an der Straße.
Wie kann das zukünftige Erinnern vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Lage aussehen?
Mühsam war ein hellsichtiger und mutiger Beobachter seiner Zeit. Seine Ermordung war ein Racheakt.
In der Gesprächsrunde „Mühsames Erinnern“ wird das neue Konzept für diesen Gedenkort vorgestellt und mit dem Publikum diskutiert.
Gäste sind Prof. Dr. Bernhard Morsch, ehemaliger Leiter der Gedenkstätte Sachsenhausen, der Oranienburger Stadtarchivar Christan Becker und der Historiker Fréderic Bonnesoeur.
Der Architekt Martin Bennis stellt sein Konzept für den neuen Gedenkort vor.
Außerdem sitzen die Lokalpolitiker Björn Lüttmann, SPD-Landtagsabgeordneter und Frank Tietsche (Linke) vom städtischen Bauausschuss im Podium.
Nach 90 Jahren erstarken nun die rechten Kräfte erneut. Die Texte von Erich Mühsam mahnen auch heute: Nie wieder Faschismus.


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